Wir wussten im Vorfeld, dass wenn es überhaupt eine Chance für eine tolle Aussicht geben würden oben am ABC, dann nur sehr früh am Morgen. So liefen wir also um sieben ab und waren hocherfreut über den schönen Wanderweg, der sich da nach oben schlängelte.
Auch schienen unsere Gebete für besseres Wetter erhört worden zu sein und die Sonne kam heraus. Zum ersten Mal konnten wir das atemberaubende Panorama, das uns hier oben eigentlich umgab in kleinen Teilen zwischen den Wolken hindurch bestaunen. Das was sich da an weissen Bergriesen um uns herum auftürmte war schon ein sehr imposanter Anblick. Nach anderthalb Stunden erreichten wir das ABC, also das Annapurna Base Camp (4130 m) und somit das Ziel unserer Wanderung.
Eine Stunde lang bestaunten wir die verschiedenen Siebentausender und Achttausender, bevor wir uns wohl oder übel an den Abstieg machten. Wir wären gerne eine Nacht geblieben um mehr Zeit zu haben dort oben. Aber das wollten wir mit unser spärlichen Ausrüstung nicht riskieren. Hätte uns jemand garantieren können, dass das Wetter schön bleiben würde, dann wäre das etwas anderes gewesen. Aber wer ein zwölfmonatiges Baby dabei hat sollte einfach nichts riskieren.
Apropos Baby… Lola ist sicher eine der jüngsten Gäste, die das ABC jemals besucht haben. Sogar die Nepalis waren begeistert. Nun mag es Leute geben die uns für verantwortungslos halten mit einem einjährigen Kind so einen Trek zu unternehmen. Aber dazu sei gesagt, dass wenn wir die leisesten Zweifel um das Wohlergehen von Lola gehabt hätten, wir sofort umgekehrt wären.
Um die Nacht in wärmeren Gefilden verbringen zu können, stiegen wir am gleichen Tag noch nach Bamboo (2335 m) ab. Das war ein langer Tag und wir spürten unsere Beine nach acht Stunden Wanderung (gerechntet ohne Pausen) doch ganz schön. Heute war das Wetter auch deutlich besser als in den Vortagen und nur kurz als wir unsere Mittagspause in Himalaya einlegten ging ein kurzer Regenschauer nieder.