Wir haben euch ja bereits vor ein paar Wochen von Bodinath oder Boudha (je nachdem wen man fragt) berichtet. Das liegt im Osten von Kathmandu und ist eine tibetanische Siedlung, die rund um die grosse Boudha Stupa gebaut wurde. Früher gab es hier keine Häuser und die Stupa lag für die Yak-Karawanen auf dem Weg von Kathmandu hinauf in die Berge des Himalayas. Damals wurde hier an der Stupa gestoppt und die Menschen beteten für eine gute Reise auf dem gefährlichen Weg durch die hohen Berge.
Heute sieht das Bild etwas anders aus, denn es gibt nun viele Häuser und man ist einfach in einem östlichen Stadtteil von Kathmandu, denn die Stadt ist in den letzen Jahren bis hier hinaus gewuchert. Auch hier sind die Strassen verstopft, dreckig und lärmig.
Aber es gibt einen gewaltigen Unterschied zum Rest von Kathmandu, denn rund um die Stupa ist es mehr oder weniger Autofrei und somit weit weniger hektisch als im Rest der Stadt. Um die Stupa herum haben sich viele Klöster angesiedelt – im Moment sind es über dreissig Stück. In den Gassen gibt es viele Kunsthandwerker, die alle möglichen Dinge herstellen, welche die Buddhisten in den vielen Klöstern brauchen können.
Auch trifft man hier im Durchschnitt einen ganz anderen Touristentyp als im hektischen und hochtouristischen Touristenstadtteil Thamel an. Hierher kommen viele Langzeittouristen, die auf einer spirituellen Reise sind oder bei den vielen Hilfsorganisationen für ein paar Monate einen freiwilligen Dienst tun. Auch gibt es viele westliche Mönche und Touristen, die Nepalesisch lernen, Yogakurse machen oder sonst irgendwelche Angebote nutzen, von denen viele angeboten werden.
Kurzum- hier herrscht eine wesentlich angenehmere Athmosphäre als sonst in der Stadt und das ist erfrischend angenehm. Es gibt hier tolle Cafes und Restaurants- mit richtig gutem Essen. Dabei sind die Preise deutlich niedriger als in Thamel. Da wir nun schon über zwei Wochen auf unseren Nanuk warten, ist dies hier ein guter Platz zum Warten, denn Jan geht jeden Tag in die Werkstatt und so kann Liliane und Lola etwas unternehmen. Jan geht tatsächlich zu Fuss und kann sich so jeden Tag seine Portion Realkathmandu abholen.
Wir treffen joer viele spannende Leute an und geniessen die Tatsache, dass hier nicht jeder Händler einem etwas andrehen möchte nur weil man westlich aussieht. Trotz allem hoffen wir natürlich dass Nanuk bald wieder fit ist und wir noch eine andere Ecke von Nepal anschauen können. Jan dreht jeden Morgen, wenn er auf dem Weg zur Werkstatt ist ein paar Gebetsmühlen an der Stupa und schickt so seine Gebete zu den Göttern des Getriebebaus…