Quetta

Die Strecke nach Quetta ist etwas kürzer als die Gestern aber trotzdem brauchen wir länger. Denn die Strasse, beziehungsweise die Reste derer sind in bemitleidenswertem Zustand.

Immer wieder gibt es Baustellen wo die Strasse gemacht wird aber nicht überall wird auch gearbeitet. So türmen sich dann teilweise grosse Schotterberge, die es noch zu verteilen gilt oder es hat richtig tiefe Löcher. Liliane schimpft öfters mit mir, dabei versuche ich schon vorsichtig zu fahren. Aber wenn man mit 20km/h fährt würde man eine halbe Ewigkeit für die Strecke brauchen.

Logischerweise kommen auch hier immer wieder Posten, die ich hier mal etwas näher beschreiben muss. Wie gesagt sind wir in einer Wüste, sprich links und rechts der Strasse ist nicht viel. Die Posten bestehen im besten Fall aus einer Lehmhütte, die Schutz vor der Sonne bietet und meist arbeiten/wohnen dort so 5-8 Polizisten. Einer erzählt uns dass sie drei Monate arbeiten und dann einen Monat heim zu ihren Familien können. Die weniger gut ausgestatteten Posten sind nur Zelte. Wie die genau mit Essen oder ähnlichem versorgt werden, wissen wir aber nicht. Aber es muss ein hartes Leben sein.

Kein Wunder freuen sich alle die Touristen zu sehen und
freuen sich wenn wir zum Teetrinken bleiben. Danach
wird die Kette, die jeweils über die Strasse gespannt
ist heruntergelassen und wir können weiterdüsen.

Die Fragen sind natürlich immer die gleichen, wie wir heissen und woher wir kommen. Die Jungs sind alle sehr freundlich aber so kommt man
natürlich überhaupt nicht vom Fleck. Wir haben ja Zeit aber andererseits sind wir natürlich auch nicht scharf darauf unnötig lange bei der Hitze im Auto zu fahren. Kurz vor Quetta kommen wir an einen grösseren Posten und dort wird gefragt wo wir schlafen wollen.

Dieses Mal haben wir endlich einmal eine Antwort auf diese Frage parat. Das Hotel Bloomstar soll es sein, das hatten wir im Internet immer wieder gelesen. Wir werden durch Quetta chauffiert, dieses Mal mit 6 Soldaten bzw. Polizisten voraus, bis an die Zähne bewaffnet. Und wenn sich ein Auto oder Moped zwischenrein drängelt, werden diese mit grossen Nachdruck weggescheucht.
Da Quetta die Hauptstadt von Balochistan ist, gibt es mehrere Polizeibezirke, was für uns noch zwei weitere Eskortenwechsel bedeutet, bevor wir im Bloomstar Hotel eintreffen. Das ist nicht
gerade billig, aber in Ermangelung einer besseren Alternative nehmen wir ein Zimmer. Immerhin ist das ein recht schönes Hotel.
In Quetta gibt es auch endlich einen ATM also eine Bankmaschine zum Geld abheben. Und zwar genau bei einer Bank. Krass, denn diese Stadt hat fast eine Million Einwohner. Da wir das selbst nie finden würden und wir nach 18:00 Uhr nicht mehr allein raus dürfen, nehmen wir schnell ein Tuk-Tuk (unser aller Erstes) und fahren dahin. So lässt sich das Verkehrsgewimmel schon viel entspanner erleben. Endlich kann Jan auch mal links und rechts schauen.
Als wir in der Bank ankommen wird uns eröffnet dass der Automat leer wäre. Draussen stand noch gross 24h open…Nur dumm wenn kein Geld da ist. Aber als Ausländer hat man auch Vorteile, denn es kommt gleich
jemand zu uns gelaufen, der uns sagt wir sollen dreissig minuten warten, was wir nicht so schlimm finden, denn die Bank hat einen schönen Garten in den wir uns setzen dürfen. Bereits nach 10 Minuten kommt jemand von der Bank und sagt, dass wir nun abheben können. Und siehe da das klappt. Allerdings ist das absolute Maximum das wir abheben können ca. 160 Euro. Für viele Leute sind 20’000 Rupies ein Vermögen hier.

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