Tag 26 (19.Juni) Keflavik

Da bis zum Abflug noch Zeit war, konnte ich die Umgebung von Keflavik erkunden. Bei deutlich schönerem und auch wärmeren Wetter als bei meiner Ankunft machte das richtig Spass.

Mein Abflug sollte ja erst heute Nacht sein bzw. Morgen früh um 00:50 Uhr, also hatte ich heute genügend Zeit noch etwas in Keflavik und Umgebung anzustellen. Ich schnappte also mein Rad ohne Packtaschen und fuhr Richtung Sandgerði los, einem Fischerdorf nordwestlich von Keflavik. Das bedeutete natürlich Gegenwind, denn der bliess weiterhin von Norden, so wie gestern auch schon. Mir wurde gesagt, dass Nordwind normalerweise schönes Wetter bedeutet, was sich tatsächlich mit meinen Erfahrungen deckt. Das einzig nachteilige daran ist die Tatsache dass diese Winde dann immer sehr kühl sind. Denn im Norden liegt ja dummerweise das ganze Eis des Nordpols. So strahlt also die Sonne so fest sie kann und es hat trotzdem nur 13 Grad, die sich aber wegen dem Wind längst nicht so warm anfühlen. Man läuft trotz der Sonne in langen Hosen und einem winddichten Oberteil rum. Aber da ich ja nun schon seit ein paar Wochen immer draussen war, fühlte sich das trotzdem schon wie Sommer an. Aber die kurzen Hosen und das T-Shirt tragen überliess ich dann doch den Einheimischen, mir war das definitiv zu kalt.

Doch zurück zu Sandgerði… Das Dorf war grösser als ich es erwartet hatte. Ein richtig emsiges Fischerdorf mit eigenem Leuchtturm. Dieser war auch mein Ziel gewesen, denn davon wollte ich ein paar Fotos schiessen.


Der Leuchtturm von Sandgerði


Nahaufnahme des Leuchtturms


Der kleine Hafen von Sanðgerdi

Das war schnell erledigt und da es sonst nicht viel zu sehen gab im Dorf, bog ich nach Norden ab um noch zum allernördlichsten Punkt der Reykjanes Halbinsel zu fahren. Die Strasse wurder teilweise zur Schotterpiste und unterwegs waren wieder einige Vögel gar nicht einverstanden mit meiner Anwesenheit und machten Radau und flogen Angriffe um mich zu vertreiben. Das kam mir vor wie in Höfn, nur dass ich dieses Mal schneller weg konnte, da ich auf dem Rad unterwegs war. Als die Vögel das bemerkten wurde ich uninteressant und sie flogen wieder von dannen.


Einsames Haus nördlich von Sanðgerdi

Der nördlichste Fleck auf der Reykjanes Halbinsel ist Garðskagi und auch da stehen 2 Leuchttürme. Der alte wurde bei einem Erdbeben beschädigt und so baute man gleich daneben einen moderneren. Dieser ist optisch viel weniger schön, aber immerhin der höchste Leuchtturm Islands. Der alte Turm ist ein rot-weiss gestreifter, der einzige den ich in Island gesehen habe in dieser traditionellen Farbgebung. All die anderen waren einfarbig angepinselt. Also machte dieser als Motiv doch deutlich mehr her als der neue Zweckbau. Für uns muss ja ein Leuchtturm irgendwie rot-weiss gestreift sein.


Der neue Leuchtturmin in Garðskagi


Der alte Leuchtturm gleich nebenan


Gestrandeter Kutter


Alt und Neu nebeneinander

Das hier ist auch ein super Platz für Vogelbeobachter, da hier viele Zugvögel auf ihrem weiteren Weg einen Zwischenstop einlegen. Da ich nicht so der Vogelfan bin und mich vor allem wenig mit der Materie auskenne, machte ich mir aber nicht die Mühe stundenlang anzusitzen um ein tolles Exemplar zu fotografieren. Ich schaute mir die Vögel lieber auf einer der Infotafeln an die dort standen und die zu jeder Vogelart etwas erklärten. Da konnte ich endlich mal die Namen der Vögel nachlesen die ich unterwegs so gesehen hatte. Aber das mit dem merken ist noch mal was ganz anderes…Viele der Vögel würde ich noch nicht einmal auseinanderhalten können.

Manchmal kann man von hier aus sogar Wale sehen, das sagte zumindest eine der Infotafeln, aber die machten sich leider rar. Ich bin mir sicher dass ich einen Wal dann auch erkannt hätte. Das ist etwas einfacher als bei den Vögeln. Nachdem ich genug gesehen hatte bin ich bin dann wieder gemütlich nach Keflavik „heimgeradelt“.


Zwischen Garður und Keflavík

Danach wurde mein Rad geputzt, auseinandergebaut und wieder verpackt. Nach einer kleinen Tour durch Keflavik wo ich endlich ein Buch kaufen konnte, hatte ich eine Beschäftigung die mich bis 22:00 Uhr über die aufkommende Langeweile auf dem Campingplatz helfen würde. Danach kam mein Transport für den Flugplatz, das klappte alles völlig reibungslos. Somit war das Abenteuer Island fürs erste beendet. Könnte gut sein dass ich hier noch mal hinfahren werde.

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