K wie Kriminalität

Das Thema Kriminalität war auf unserer Reise zum Glück keines. Logischerweise hatten wir uns vor der Abfahrt auch über dieses Thema Gedanken gemacht, denn wer in unbekannte Gefilde aufbricht weiss nicht wie die Lage dort ist. Logischerweise könnte man gegen die Thematik des zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort zu sein wenig machen. Aber das kann einem natürlich auch daheim passieren.

Eine spannende Erkenntnis für uns war die Tatsache wie die Menschen, welche wir unterwegs trafen die jeweilige Situation einschätzten. Zu Hause bekamen wir natürlich oft Ratschläge zu Pakistan und der Tatsache, dass dort praktisch alles Terroristen wären. So wird das natürlich auch bei uns in den Medien verkauft. Allerdings mussten wir mehrfach sagen, dass dies dann die allerfreundlichsten Terroristen sein müssten die man treffen kann. Wir haben in Pakistan gar keine schlechten Erfahrungen gemacht.

In der Westtürkei wurden wir vom Osten der Türkei gewarnt. Dort würden nur kurdische Terroristen wohnen. Als wir bei den türkischen Kurden waren, waren es die Iraner – alle gefährlich! Dann natürlich die Pakistaner – ein Land komplett voller Terroristen. Die Inder konnten es kaum glauben, dass wir mit einem kleinen Kind in dieser Terrornation unterwegs gewesen waren. Aber der Erzfeind der Inder kommt natürlich in den indischen Medien extrem schlecht weg und die wenigsten Inder können die Lage neutral einschätzen.

Rückwirkend können wir sagen, dass die Chance ein leergeräumtes Auto vorzufinden in Ländern, wie dem Iran, Pakistan oder Nepal vermutlich am kleinsten war. In Australien, zumindest in den grossen Städten haben wir uns mehr Sorgen gemacht um einen Einbruch ins Auto.

Man kann aber auch Vorsichtsmassnahmen treffen um das Riskio zu minimieren. Wenn wir in Städten waren haben wir immer dafür gesorgt, dass wir unser Auto über Nacht sicher abstellen konnten. Auch waren wir nach Einbruch der Dunkelheit im Normalfall nicht mehr unterwegs.

Wir versuchten uns nicht zu auffällig zu verhalten, was in Asien natürlich schwieriger war als in Australien. Rein optisch passten wir da natürlich besser rein als zum Beispiel in Nepal.

Vermutlich hatten wir durch Lola zumindest in Asien auch hier einen Bonus. Eine Familie gilt dort sicher als schützenswerter, als zum Beispiel ein alleinreisender Mann.

Man sollte sich über Kriminalität schon seine Gedanken machen vor der Abreise, aber gleichzeitig sollte man sich auch nicht ins Boxhorn jagen lassen, sonst lässt man diese Art des Reisens besser sein. Wir haben so viele falsche Einschätzungen gehört und es waren immer die Anderen die gefährlich waren. Man sollte wachsam sein und versuchen vor Ort die Lage einzuschätzen. Auch hier hilft der gesunde Menschenverstand meist weiter. Und es hilft immer mit den Menschen zu reden – so lernt man meist viel schneller was in einer Gegend los ist. Wenn uns ein Einheimischer über irgendwelche Gefahren gewarnt hätte, wäre das ein Ratschlag gewesen, den wir sicherlich dankbar angenommen hätten.

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