Es kratzt, sticht, beisst und brennt

Die Australische Flora und Fauna muss irgendwann in grauer Vorzeit mit einem Wettrüsten begonnen haben, welches nun in der Gegenwart seltsame Blüten treibt. Rühmt sich Neuseeland noch damit KEINE giftigen Pflanzen und Tiere zu haben, ist das in Australien gerade umgekehrt.

Man hat das Gefühl, dass es hier kaum Tiere oder Pflanzen gibt, die nicht in irgendeiner Form bewaffnet sind. Australien beherbergt sieben der weltweit zehn giftigsten Schlangen. Dazu kommen Spinnen, Frösche und Fische die nicht weniger giftig sind. Wer nicht giftig ist hat Stacheln oder Zähne siehe Haie und Rochen. Die Krokodile lassen sich da natürlich auch nicht lumpen.

Was im Wasser funktioniert kann auf Land nicht schade,n dachte man sich vermutlich bei den Pflanzen. Es gibt fleischfressende und stachelige, andere lösen bei Berührung allergische Reaktionen auf der Haut aus. Selbst normales Grass ist hier so stachelig, dass man nicht probieren sollte mit Sandalen und kurzen Hosen durchzulaufen.

Ansonsten hat man natürlich auch die normalen blutsaugenden Insekten wie Moskitos, Zecken oder Sandflies. Seit neuestem kennen wir auch die grünen Bremen, welche ebenfalls nach Blut dürsten.

Im Wasser gibt es auch noch den Stonefisch und die Quallen dazu Stingrays und Marine Stingers. Im Meer sind wir aber selten und kennen diese glücklicherweise fast nur vom Hörensagen.

Interessanterweise gewöhnt man sich mit der Zeit so ziemlich an diesen giftigen Coctail und nimmt ihn gar nicht mehr als so schlimm war. Wir hatten bisher eigentlich wenige Probleme.

Würde es allerdings einen Oskar in der Tierwelt für das nervigste Tier Australiens geben, so gänge dieser Titel mit absoluter Sicherheit an die Fliegen. Diese sind zum Glück nicht giftig aber manchmal beissen auch diese.

Wer sich in Australien westlich des unsichtbaren Fliegenäquators begibt, macht mit diesen unsäglichen Schwärmen schnell Bekanntschaft. Im Gegensatz zu unseren heimischen Fliegen sind die australischen darauf aus in die Nase, Ohren und Augen zu gehen und das mit einer Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit die geradezu unglaublich ist. Manchmal kann man sich nur noch ins Auto flüchten, sonst wird man fast wahnsinnig. Man fragt sich auch, wie die Fliegen in den wüstenartigen Gegenden überhaupt überleben können. Aber je heisser und trockener es wird desto entschlossener werden diese Biester.

Viele Leute laufen einfach mit den Netzen über dem Kopf herum, vielleicht sollten wir uns das auch noch überlegen. Aber wir reden uns nach wie vor ein, dass man sich irgendwie daran gewöhnen kann. Und an der Küste ist die Plage meist besser, wer aber ins Outback fährt kann sich auf das schlimmste gefasst machen, vor allem wenn Kuhherden in der Nähe sind.

4 Antworten auf „Es kratzt, sticht, beisst und brennt“

Die Fliegen…

Hatte vor Jahren in Oz ein schneeweisses T-Shirt gesehen mit der Aufschrift „wot flies?“
Auf den Rückenteil waren etwa 100 Fliegen aufgedruckt…

Aus der Not eine Tugend (ein Einkommen) machen…

Gruss
Christian

Ich hab auch mal ein T-shirt gesehen auf dem stand vorne „Australia is the land of plenty“ und auf der Rückseite „Plenty of bloody flies“. Auch mit vielen Fliegen aufgeddrruckt. Das würde ich glatt kaufen aber ich hab’s nirgendwo gefunden.

Die Netze sind sehr hilfreich, vor allem, wenn man arbeiten muss. Sogar Ozzies geben zu, dass sie sie benutzen, wenn man sie (die Ozzies) gut genug kennt. Allerdings sind die Netze beim Biertrinken sehr hinderlich und vielleicht deshalb nicht so verbreitet. ;-]

Was Gift und Crocs angeht: Ja, es ist ein blödes Gefühl, wenn man plötzlich nicht mehr allein an der Spitze der Nahrungspyramide steht. Es gibt einen ganz neuen Kick, wenn man am Strand Mangroven fotografiert und plötzlich und unerwartet eine Welle hinter einem bricht. Auch kann man seine Neugier bezwingen, alle Pflanzen anfassen zu wollen, wenn man erstmal Bekanntschaft mit dem Stingertree gemacht hat. Und Mossis überlebt man am Besten mit Bier und Vegemite! 😉

Grüße
Ralf

Come back to NZ anytime. Safer, cleaner, few poisonous things (apart from visiting Australians) and the people are MUCH nicer. J & K

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