Kalgoorlie

Kalgoorlie ist die letzte überlebende Stadt des Goldrausches der vor über 100 Jahren Westaustralien erfasst hatte. Es liegt knapp 600 Kilometer östlich von Perth. Früher gab es hier viele Goldminen, heute nur noch eine und die hat den schönen Namen Superpit bekommen.

Also frei übersetzt die Super-Grube. Und dieser Superlativ ist in diesem Fall tatsächlich nicht übertrieben, denn das ist die grösste Goldmine Australiens. Die Minengesellschaft hat einen Aussichtspunkt errichtet von dem man in einen Teil des riesigen Lochs (wobei Superpit einfach besser klingt) hinunterblicken kann.

Die Dimensionen sind gewaltig und man muss es fast gesehen haben um es zu glauben. Dieses Loch ist 3.8 Kilometer lang, 1.35 Kilometer breit und 500 Meter tief. Wer schon einmal vor der Cheopspyramide in Ägypten stand und diese gross fand dem können wir sagen dass diese „nur“ 230 Meter Basislänge hat und 147 Meter hoch ist. Diese könnte man problemlos einige Male in dieses Loch hineinstellen.

Über viele Terrassen geht es stufig hinunter und überall sind lange flache Rampen, auf denen die Trucks das gebrochene Gestein nach Oben bringen. Auf den Terassen selbst stehen überall die Bohrmaschinen, welche die nächsten Sprenglöcher vorbereiten.

In einem gleichmässigen Raster wird alle paar Meter ein Sprengloch gebohrt. Wenn eine Etage fertig gebohrt ist wird diese mit Sprengstoff gefüllt und dann wird gesprengt – das rumpelt dann ordentlich. Das passiert drei bis vier Mal pro Woche. Jedes Mal in einer anderen Ecke der Grube, denn nach einer Sprengung dauert es bis zu 12 Stunden bis sich der Staub gelegt hat und man mit dem Abtransport des nun losen Gesteins beginnen kann.

Die Fahrzeuge die man in der Ferne herumfahren sieht, sehen klein aus – das Bild ändert sich aber schnell wenn sie näher kommen. Diese Lastwagen können 290 Tonnen Gestein transportieren. Ein Reifen eines solchen Monsters kostet 26000 Dollar. Macht also schlappe 104 000 Dollar pro Reifenwechsel. Was aber bei einem Fahrzeugpreis von über vier Millionen Dollar auch nicht mehr ins Gewicht fällt. Die Bagger kosten sogar über 10 Millionen Dollar pro Stück. Aber die Ausgaben lohnen sich, denn neben dem Hauptprodukt Gold, werden hier auch noch andere Metalle als „Nebenprodukt“ gewonnen. Und bei den derzeit sehr hohen Goldpreisen winken satte Gewinne.

Kalgoorlie-Boulder selbst ist für eine Stadt im Outback recht grün und im Zentrum wurden viele der nun auch schon über hundert Jahre alten Häuser erhalten. Es gibt also durchaus etwas zum anschauen ausser dem Superpit.

Apropos grün… Auf dem langen Weg hierher konnten wir zwar viel grün sehen aber selten höhere Bäume. Das liegt daran dass man es ab 1890 in nur 70 Jahren geschafft hatte drei Millionen Hektar Wald zu roden, denn man brauchte Holz für den Goldabbau. Unmengen von Holz um es genau zu sagen. Wenn man sich vor Augen hält dass die Schweiz rund 41000 Quadratkilometer gross ist und somit rund 73 Mal in die gerodete Fläche passen würde, wird einem bewusst was hier für Schäden an der Natur verbrochen wurden.

Damit war aber 1960 Schluss und nun versucht sich die Natur langsam etwas von iher alten Schönheit zurückzuerobern. Wir hätten gerne gesehen wie das von dem Goldrausch ausgesehen hat in dieser Gegend.

2 Antworten auf „Kalgoorlie“

…immer sehr spannend aber bin ich eigentlich die einzige die die Fotos nicht sehen kann? Zeigt mir immer nur symbolbilder an…schade:-( ganz liebe Grüsse, Renée

Leider nein, die Bildergallery hat einen Schlag und müsste repariert werden. Das kann ich aber selbst nicht machen im Moment. Deshalb kommen auch keine neuen Bilder 🙁

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