Jungfrau Marathon 2008

Der Jungfrau Marathon 2008, ein Zuschauerbericht.

Bereits zum sechzehnten Mal fand der Jungfrau Marathon in diesem Jahr statt. Da er zu den schönsten der Welt zählt, wollte ich den in diesem Jahr einmal live ansehen. So kann ich mir immer noch überlegen ob ich das Ding mal rennen soll oder nicht. Die nackten Zahlen sind schon so furcheinflössend. Über 1800 Höhenmeter gilt es bis zum Ziel auf der kleinen Scheidegg zu überwinden. Der Start ist in Interlaken und geht dann über eine Schleife nach Böningen und der Halbmarathonpunkt ist in Lauterbrunnen erreicht. Bis dahin gibt’s zwar auch schon Höhenmeter zu überwinden, bei jedem anderen Marathon würde man solche Höhendifferenzen schon mit Respekt begegnen. Aber hier wird vom flachen Teil gesprochen. Denn ab Lauterbrunnen wird den Läufern gezeigt wo der Hammer in Sachen Anstiegen hängt. Bis Wengen gibt es kein Pardon und von Wengen bis ins Ziel ist es nicht nennenswert flacher.

Wir waren schon Freitag Nacht nach Lauterbrunnen gefahren um unser Nachtlager auf dem örtlichen Campingplatz aufzuschlagen. Somit waren wir schon früh Morgens am Ort des Geschehens. Die Idee war es und das Geplänkel auf der ersten Streckenhälfte zu schenken und dann dort wo es interessant wird den Läufern zuzuschauen. Das Ziel war es den Läuferkollegen Andy anzufeuern und nebenher ein paar interessante Fotos zu schiessen.

Da steh gings wir wie damals Maria…Ich steh an der Jungfrau und seh den Dettwiler nicht. Dafür Adrian von dem ich noch nicht mal wusste, dass er dabei ist. Und was sehe ich plötzlich durch meine  offene Blende durch Lauterbrunnen rennen? Meister Schlatter die „Bergkampfsau“ persönlich. Leise rieselte mir etwas aus dem Erinnerungsvermögen… Er hatte das ja mal im Training erwähnt. Kann aber sein, dass das damals auf wenig Fruchtbaren Boden gefallen ist, was die Gedanken auf dem Erinnerungsacker betrifft. Das liegt wohl daran dass mein Erinnerungsacker sprich Hirn aufgrund der im Training gelaufenen Geschwindigkeiten völlig ausgetrocknet war und zur Aufnahme von Saatgut gar nicht im Stande war. Nach diesem kurzen Exkurs in die geistige Landwirtschaft zurück zum Rennen.

Schlatter sah erwartungsgemäss gut aus und war weit vorne. Aber dann ging’s mir wie damals mit Behle… Wo bleibt Behle, nur dass der heute gar nicht am Start war aber auch der Dettwiler gar nicht auftauchte. Irgendwann kam dann Liliane mit der Meldung dass sie ihn gesehen hatte. Das war ein gutes Zeichen. Seine Durchgangszeit allerdings gab mir zu denken. Vielleicht wollte er das Rennen langsam angehen. Ich hatte ihn persönlich nicht sehen können, da ich zu diesem Zeitpunkt meinen Pixelspeicher mit anderen Läufern füllte.

Also machten wir uns mit der extrem überfüllten und noch dazu tierisch langsamen Bahn in Richtung kleine Scheidegg auf. Was dem Touristen mit viel Zeit vielleicht noch Spass macht, war dem rasenden Reporter einfach zu viel. Mensch hat mich dieser Zug Nerven gekostet. Irgendwann war klar, dass die Spitze im Ziel sein würde bevor wir den Berg erklommen hatten. Eine geschlagene Stunde brauchte der Zug bis er endlich oben war. Nachdem er auf unzählige entgegenkommende Züge gewartet hatte. Und unten zogen die Läufer vorbei…

Wir waren am Ende gerade noch rechtzeitig Oben um Adrian noch aus dem Nebel auftauchen zu sehen. Dann begann wieder das Warten auf Meister Dettwiler…Nur kam der nicht. Auch nicht nach einer Stunde und auch nicht nach anderthalb. Nach 5 Stunden beschlossen wir uns auf den Abstieg zu machen um dem drohenden Regen zu entkommen. Andi hatten wir als irgendwo ausgestiegen abgeschrieben. So viel Rückstand konnte einfach nicht sein. Vielleicht hat sein Hefeweizenstand unterwegs gefehlt oder weiss ich nicht was. Er kam nicht.

Heute Abend ein Blick in die Ergebnisliste und da offenbarte sich schreckliches…Er hat’s gepackt aber das war wahrscheinlich kein Spass gewesen wenn ich das so anschaue….Immerhin gefinished- das ist super!

Also leider keine Bilder von Andy dafür ein paar von Adrian. Alles andere will ich hören wenn ich zurück bin.
Adrian wurde 42. mit  3:43.54,6 und einem Rückstand von 40.36,0 min auf den Sieger.

Meister Dettwiler Andy  kam mit 5:23.48,6 und einem Rückstand von 2:20.30,0 ins Ziel. Ich hoffe das Bier hat geschmeckt.

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