St. Arnaud und Nelson Lakes

Nach den schönen Tagen, die wir an der Golden Bay hatten, führte uns der Weg erst einmal zurück nach Motueka und dann entlang des Motueka Rivers in Richtung Süden. Unser Ziel waren die Nelson Lakes, in den nördlichsten Ausläufern der Neuseeländischen Alpen.

Die Strecke nach St. Arnaud ist sehr schön, wenn man einmal von einigen kahlen Hügeln entlang des Weges absieht. Denn hier wird eine grausame Art von Fostwirtschaft betrieben dem sogenannten „Clear cut“. Die Gesellschaften, denen der Wald hier gehört, planzen nur schnellwachsende Fichten an, die nach 20-35 Jahren „geerntet“ werden können. Dann haut man einfach den ganzen Wald um und planzt neue Fichten an. Leider sind hefitige Erosionsschäden das Resultat und nachhaltig ist so etwas natürlich gar nicht. Aber das ist noch der alte Stil, der hier oft nocht betrieben wird. Das schnelle Geld ist das was zählt und der Naturschutz ist was für die „greenies“ also den Ökos.

St. Arnaud war dann viel kleiner als wir erwartet hatten und viele Touristen hatte es ebenfalls nicht. Dabei ist die Lage absolut traumhaft und ein Abstecher hierher lohnt sich in jedem Fall. Als wir dann am Visitor Centre ausstiegen gab’s erst einmal einen Temperaturschock. Als wir Morgens von unserem Schlafplatz aufbrachen, waren wir noch in kurzen Hosen und T-shirt unterwegs gewesen und nun knapp 90 Kilometer weiter war es doch schon recht frisch. Wir buchten gleich zwei Nächte auf dem Campingplatz, da wir hier wandern gehen wollten.

Beim Aussteigen am Campingplatz kam dann die nächste Überraschung, denn wir waren die Einzigen Gäste und somit auch die einzigen Opfer der Sandflies. Von denen hatte es unglaublich viele. Obwohl wir uns gleich einschmierten, waren die Biester unglaublich hartnäckig und wir zogen uns gerne die langen Kleider an, allzuwarm war es ohnehin nicht. Zum Glück hatte dieser Campingplatz eine kleines Küchenhaus wo wir vor den Biestern in Sicherheit waren. Aber so grausam wie hier hatten wir das noch nie erlebt. Diese Viecher stechen nicht sondern beissen und sie sind nur tagsüber aktiv. So bald es dunkel wird verschwinden sie. Meist wechseln sie sich mit den Moskitos ab, die dann den Job des Blutsaugens übernehmen. Aber die hatten wir zum Glück nicht.

Leider hatte die Wettervorhersage, die wir am Visitorcenter gelesen hatten recht und es begann am späten Nachmittag zu regnen. Das löste uns zwar das Sandfliesproblem. aber so richtig macht das Wandern im Regen dann auch keinen Spass. Wir packten unsere Regensachen aus und gingen trotzdem los um durch den Wald am See entlang zu laufen.

Dummerweise behielt die Wettervorhersage auch für die nächsten Tage recht und es wurde immer kühler und wir hatten viel Regen. Die Berge um uns herum waren wegen der tiefhängenden Wolken nicht zu sehen. Am dritten Tag hatten wir am Morgen besseres Wetter und nutzen unsere Chance um auf den Mt. Robert zu wandern. Kaum waren wir in Gipfelnähe, kamen aber wieder dunkle Wolken über den Kamm und es wurde schnell ungemütlich. Das Wetter in Neuseeland kann wirklich extrem schnell wechseln. Wir retteten uns in den Abstieg und schon bald hatten wir die Baumgrenze erreicht und konnten im Wald weiter absteigen. Kaum am Parkplatz angekommen kam auch die Sonne wider raus. Verrücktes Wetter hier! Allerdings war das nur ein kurzes Gastspiel und wenig später hatten wir wieder Regen.

St. Arnaud hat uns prima gefallen, leider hat uns fast schon gewohnheitsmässig das schlechte Wetter von weiteren schönen Wanderungen abgehalten. Aber immerhin konnten wir endlich mal einen Berg ganz besteigen.

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